In Deutschland steigt die Nutzung von Photovoltaikanlagen (PV) auf Balkonen rasant an, da immer mehr Hausbesitzer und Mieter auf kleine erneuerbare Energielösungen setzen. Diese Plug-and-Play-Solaranlagen, die sich problemlos auf Balkonen oder Terrassen installieren lassen, erfreuen sich aufgrund ihrer Erschwinglichkeit, Einfachheit und Senkung der Stromrechnung zunehmender Beliebtheit.
Laut aktuellen Daten des Bundesverbands Solarwirtschaft (BSW-Solar) hat sich der Absatz von Balkon-Solaranlagen im vergangenen Jahr verdoppelt. Bundesweit wurden mittlerweile über 200.000 Anlagen installiert. Dieser Trend spiegelt das wachsende Interesse der Verbraucher an dezentraler Energieerzeugung angesichts hoher Strompreise und starker staatlicher Fördermaßnahmen wider.
„Balkonsolmodule bieten insbesondere Stadtbewohnern ohne Dachfläche einen einfachen Einstieg in die Solarenergie“, sagt Carsten Körnig, Geschäftsführer des BSW-Solar. „Sie sind eine praktische Möglichkeit für Privatpersonen, an der Energiewende teilzuhaben und Geld zu sparen.“
Diese kompakten Systeme bestehen typischerweise aus einem oder zwei Solarmodulen (300–600 Watt) und einem Mikro-Wechselrichter und können direkt an eine Haushaltssteckdose angeschlossen werden. Der erzeugte Strom gleicht den Netzverbrauch aus und reduziert die jährlichen Stromkosten um schätzungsweise 100–200 Euro pro System.
Um die Einführung weiter zu beschleunigen, hat die Bundesregierung die Registrierungsverfahren vereinfacht und in einigen Bundesländern Fördermittel eingeführt. Darüber hinaus befreit eine kürzlich erfolgte Novelle des Energiegesetzes kleine Balkon-PV-Anlagen von komplexen bürokratischen Anforderungen und macht sie so noch zugänglicher.
Experten prognostizieren, dass der Markt mit fortschreitender Technologie und wachsendem Bewusstsein weiter wachsen wird. Deutschland will bis 2030 80 % seines Stroms aus erneuerbaren Energien gewinnen. Balkon-Solaranlagen könnten daher eine Schlüsselrolle bei der Demokratisierung sauberer Energie spielen.